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B2B Online-Shop aufbauen– worauf ist zu achten?

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Der B2B-Handel ist längst im digitalen Zeitalter angekommen. B2B-Onlineshops sind dabei weit mehr als eine einfache Ergänzung der Vertriebsstrukturen. In Zukunft sind sie die Grundvoraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Aber worauf gilt es bei Onlineshops im B2B zu achten? Wo liegen die Unterschiede zu bekannten B2C-Onlineshops? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen 6 entscheidende Aspekte auf, die Ihnen als Orientierung dienen sollen.

1. Rechtliche Aspekte bei B2B-Onlineshop

Ein reiner B2B-Onlineshop bewegt sich in einem anderen rechtlichen Rahmen als ein Onlineshop für private Verbraucher. Das bietet Ihnen als B2B-Anbieter viele gesetzliche Vorteile: Ihre gewerblichen Kunden haben kein Widerrufsrecht, die Informationspflichten fallen geringer aus und Sie können Ihre Produkte zu Nettopreisen anbieten. Das bedeutet jedoch auch, dass Sie in Ihrem B2B-Onlineshop nicht an private Verbraucher verkaufen dürfen. Sie als Betreiber sind in der Pflicht, den Nutzer eindeutig und gezielt darauf hinzuweisen, dass Ihr Angebot nur für Unternehmer gilt. Der Hinweis des Verbraucherausschlusses sollte also prominent am Anfang des Internettauftritts erfolgen. Bei Missachtung droht Ihnen eine Abmahnung wegen der Verletzung der gesetzlichen Informationspflicht. Dafür  reicht es schon aus, wenn Sie unzureichend darstellen, dass sich Ihr Angebot nur an Geschäftskunden richtet. Durchdachte Onlineshops bieten Betreibern hier die Vergabe von mehrstufigen Benutzerrechten im Frontend. Dadurch ist es möglich Preise nur eingeloggten Kunden anzuzeigen und es können die Strukturen ganzer Buying Center abgebildet werden.

2. Individuelle Konditionen für Ihre B2B-Kunden

Im Gegensatz zu B2C-Onlineshops haben Anmeldeseiten und Bezahlmethoden für Ihre Kunden eine geringere Bedeutung. Geschäftskunden sind häufig Stammkunden mit einer langen Bestellhistorie. Daraus ergeben sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl unterschiedlicher Rabatte und Konditionen für verschiedene Kunden. Daraus folgt, dass sich die Preise in Ihrem Shop individuell an Ihre Kunden anpassen sollten. Für verschiedene Industriekunden gelten in der Regel komplett unterschiedliche Konditionen und Rabatte. Ausgehandelte Sonderkonditionen müssen auch online korrekt im System dargestellt werden. Für Ihren Kunden entsteht sonst ärgerlicher Mehraufwand, da der abgesprochene Preis telefonisch noch einmal abgeklärt werden muss. Wenn Preis- oder Mengenangaben zu einem Artikel doch einmal fehlen sollten, ist es ratsam Ihren Kunden eine Anfragemaske zu bieten. So können Informationen komfortabel bei Ihnen angefragt werden. Um Fehleranfälligkeit zu vermeiden und den Aufwand so gering wie möglich zu halten, sollte Ihr ERP-System über Schnittstellen mit dem Shop verbunden sein. Mit einer angebundenen Live-Schnittstelle für Bestands-, Preis- oder Produktabfragen bleiben Ihre Shopdaten stets zu 100 % aktuell.

3.  Wiederbestellfunktion

Wie im vorigen Punkt schon angedeutet, haben Kunden in B2B-Onlineshops häufig standardisierte Bestellprozesse. Ihren Kunden sollte der Bestellvorgang also so leicht und kurz wie möglich gemacht werden. Ersparen Sie Ihren Kunden nervige Klicks und Bürokratie, indem Sie Ihnen eine Wiederbestellfunktion bieten. Das kann auch eine Form von Abonnement sein, bei dem Ihre Kunden in regelmäßigen Abständen eine vereinbarte Menge an Produkten geliefert bekommen. Dieses Feature erleichtert Ihren Kunden den Arbeitsalltag enorm und führt zu einer besseren Kundenbindung.

4. Individuelle Zugriffsrechte

Sie kennen Ihre Unternehmensprozesse am besten. Daher sollten Sie darauf achten, welche Ihrer Kunden auf welche Inhalte im Onlineshop zugreifen können. Die Frage ist also: Wer darf was? Das bedeutet zum einen, dass Sie Ihren Kunden unterschiedliche Zugriffsrechte zuteilen können. Industriekunden haben beispielsweise einen normalen Zugang zu Ihrem Shop, während Privatkunden keine Preise angezeigt werden. Zum anderen sollten Sie Ihren Kunden ermöglichen Zugriffsrechte innerhalb ihrer eigenen Organisation zu vergeben. Diese können dann Nutzergruppen festlegen: Einkäufer sind befugt Bestellungen auszulösen, während Techniker lediglich auf Dokumente und Anleitungen zugreifen können. Ein großer Vorteil dieser selbstständigen Rechteverteilung durch Ihre Kunden, ist die Möglichkeit unkompliziert neue Mitarbeiter für die Shopbenutzung freizuschalten. Das erspart Ihnen als Shopbetreiber viele umständliche Anfragen. Gut verwaltete Zugriffsrechte erleichtern Ihnen und Ihren Kunden die Arbeit enorm. Der Shop bleibt für Ihre Kunden übersichtlich und der Verwaltungsaufwand wird signifikant reduziert.

5. Schnittstellen schaffen

Ein zentraler Erfolgsfaktor bei B2B-Onlineshops sind Schnittstellen zu Ihren unternehmensinternen Systemen. Vermeiden Sie auf jeden Fall, dass fehlende Schnittstellen einen reibungslosen Datenaustausch blockieren. Seine ganze Kraft kann der B2B-Onlineshop erst entfalten, wenn Ihre Systeme optimal miteinander vernetzt sind.

Auch das Zusammenspiel Ihres Shops mit dem ERP- oder Warenwirtschaftssystem Ihrer Kunden ist essenziel wichtig. Das sorgt für zusätzlichen Kundenkomfort. Kunden können dann beispielsweise Bestellungen in die Unternehmenssoftware importieren oder Produkte mit hauseigenen Artikelnummern versehen und verknüpfen.

Mit dem heutigen Stand der Technik ist es problemlos möglich jeden Kunden durch ein zentralisiertes Schnittstellen-Management an das ERP eines Großhändlers anzubinden – Und das rentabel. Je mehr angeschlossene Kunden die gleichen Schnittstellen nutzen, desto geringer fallen die weiteren Kosten aus. Für Sie ergeben sich also zahlreiche Vorteile:

– Standardisiertes / automatisiertes Onboarding von neuen Händlern
– Standardisierte / automatisierte Bestellabwicklung auf beiden Seiten
– Zentrale Administration der Rechte
– Zentrale Updates bei allen angebundenen Unternehmen
– Individuelle Preise für jeden Kunden

6. Intelligente Suche

Wie in den vorigen Punkten schon angeklungen, geht es bei Bestellungen im B2B häufig um eine komfortable und schnelle Abwicklung der Bestellung. Die Suchfunktion eines Shops hat darauf entscheidenden Einfluss.
Ermöglichen Sie Ihren Kunden durch intelligente Filter und präzise Suchergebnisse, dass Sie schnell an Ihr Ziel kommen. Eine intuitive Navigation erleichtert vor allem Nichttechnikern die passenden Produkte zu finden. Zum Beispiel mit integrierter Merkmalssuche, die Schrittweise die Produkte eingrenzt. Nichts ist für Nutzer Ihres Onlineshops unbefriedigender als eine ergebnislose Suche mit dem Satz: “Ihre Suche hat leider keine Treffer ergeben.” Achten Sie daher auf eine leistungsstarke und fehlertolerante Suchfunktion. Grundvoraussetzung einer bestmöglichen Suchfunktion sind sehr gut strukturierte, vollumfängliche und zentral gepflegte Produktdaten.

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